Im Prinzip lässt sich unser Mehl verarbeiten wie jedes andere Mehl mit der Type 700. Was nur etwas anders ist, ist der Punkt, dass es etwas mehr Flüssigkeit aufnimmt. Dies ist deshalb, weil es mehr Schalenanteile des Getreidekorns besitzt. Diejenigen von euch, die schon in meinen Brotbackkursen:"Unser tägliches Brot gib uns heute.." waren, die wissen schon warum sich das günstig auf unsere Ernährung auswirkt. Für alle die es noch nicht wissen, stellen Norbert und ich gerade die Kurzfassung des wunderbaren Getreidekorns und der Typenbestimmung zusammen und werden es für euch bald ins Netz stellen, damit ihr euch ein Bild davon machen könnt, warum wir bei unserem Mehl auf volles Korn setzen. Und eines muss man noch dazusagen: Rechnitz ist Qualitätsanbaugebiet und liefert durchwegs guten Premiumweizen.

Wer genau geschaut hat, sieht unten auf dem Etikett ein Gütesiegel. Das Gütesiegel: "Gutes vom Bauernhof". Das ist kein Siegel das man so bekommt, sondern eines, das man sich erarbeitet hat, und wir sind stolz darauf. Wir haben dieses Gütesiegel schon viele Jahre und es bedeutet für den Konsumenten, dass unser Betrieb von der Landwirschaftskammer beraten wird und unter ständiger Kontrolle steht. Die Produkte entstehen aus der eigenen Landwirtschaft und der Kunde kann durch den Betrieb den Werdegang des Produktes nachvollziehen.

"Gutes vom Bauernhof" steht für:

-) Ursprungsgarantie

-) Know-How Garantie

-) Serviceorientiertheit

-) Verarbeitungsgarantie

-) Qualitätsgarantie

-) Hygienegarantie

 

Wenn ihr Fragen habt zur Verarbeitung des Mehles, oder interessiert seid daran was man alles daraus zaubern kann, aber auch wenn mal was misslingt, dann wäre es schön wenn ihr euch an uns wendet und wir gemeinsam versuchen, das Mehl zu backen.

Einige meiner Rezepte sind noch von meiner Großmutter, und ich selbst bin ständig am Ausprobieren. In meiner Familie war es ein ungeschriebenes Gesetz dass die Frau des Hauses kochen und backen beherrschte und es wurde von Generation zu Generation weiter gegeben. Wer hätte damals gedacht, dass gerade mein Mann auf die Idee kommt eine Getreidemühle zu bauen um sein eigenes Getreide zu vermahlen. War es doch schon mehr als ein Zufall, dass auch ich aus einem Bauernhaus stamme wie mein Mann und auch meine Familie auf Generationen von Bauern zurückblicken kann. Ich bin stolz darauf wenn das, was ich mit meinen Händen bearbeite dann zu einem Genuss wird. Es ist das schönste Lob wenn alles brav aufgegessen wird, dann hab ich meinen Job gut gemacht. Und jetzt möchte ich euch gerne einladen mit mir zu backen und zu kochen:

Einfacher Guglhupf:

Beginnen wir es mit einer einfachen Masse. Was ihr dazu benötigt ist eine große Guglhupfform und:

4Tassen Mehl Type 1050, 2Tassen Feinkristallzucker, 2 Schalen Milch (zimmerwarm), 4 Eier (getrennt für Schnee), 100g Butter (zimmerwarm), 2 Päckchen Vanillezucker, 1Päckchen Backpulver, etwas Kakao nach Belieben

Zubereitung: Den Ofen auf 180Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Die Guglhupfform fetten und bemehlen. Die Eier trennen und mit dem Eiklar Schnee schlagen. Die Dotter werden mit Zucker, Vanillezucker und der Butter schön schaumig gerührt, bis sich die Butter cremig verfärbt. Das Mehl mit dem Backpulver mischen und nun abwechselnd mit der Milch langsam in den den Teig rühren. Zum Schluss den Eischnee unterheben. Nun nehme ich etwas mehr als einen großen Schöpflöffel von der Masse weg und vermische diesen Teil mit einem Esslöffel Kakao. Die helle Teigmasse leere ich in die Form und zuoberst gebe ich dann die Kakaomasse. Mit einer Gabel male ich entweder ein Muster hinein, oder ich steche nur einfach hinein um dem Guglhupf ein Kakaomuster zu verleihen.

Nun kommt die Guglhupfform mittig in das Backrohr. Je nach Ofen benötigt der Guglhupf eine Stunde zum fertig werden. Am besten ist es nach etwa 50 Minuten mit einem Schaschlikstäbchen hineinzustechen. Bleibt nichts hängen ist er fertig.

Auskühlen lassen und dann mit gutem Kaffee genießen. Ich wünsche euch gutes Gelingen!

 

Bohnlsterz

Jahrelang hab ich mich davor gedrückt ihn zuzubereiten, meine Oma nannte ihn immer Königsdisziplin und ich als Perfektionist wollte ihn ja gleich beim ersten Mal schaffen und hatte Bammel dass er misslingt. Und dann hat mir eine ganz liebe Kollegin von den Seminarbäuerinnen gezeigt, dass das keine Hexerei ist und ich hab mich daheim natürlich mit unserem Mehl darüber gemacht, und es gelang. Seither gibts immer wieder Bohnlsterz bei uns. Ich bereite ihn meist schon vorher zu und wenn Norbert heimkommt, dann wird der Bohnlsterz aufgewärmt und wird dadurch so richtig grammlat, und so lieben wir ihn. Und wie wir ihn machen geht er so:

Zutaten für 2Personen:

125g Roggenmehl Type 960, 125g Weizenmehl glatt Type 1050, 80g weisse Bohnen die über Nacht eingeweicht wurden mit etwa 500ml Wasser aufkochen oder eine kleine Dose weisse Bohnen und 500ml Wasser, 50-70g Schweineschmalz, Salz, Knoblauch wer mag

Zubereitung:

Das Wasser mit den Bohnen aufkochen. Das Mehl miteinander vermischen und in eine große Pfanne geben. Ich verwende dafür meine Keramikpfanne, weil nichts haften bleibt. Das Schmalz erhitze ich leicht und stelle es griffbereit hin. Das Mehl wird nun gleichmäßig erhitzt. Wichtig ist, dass ständig gerührt wird um unten nicht anzubrennen. Man nennt dies linden.Nach ungefähr 10 Minuten, wenn das Mehl sich leicht verfärbt, etwas raucht und einem ein angenehmer nussiger Duft in die Nase steigt, dann ist es Zeit um das Bohnenwasser Schöpflöffelweise hineinzurühren. Wichtig ist immer wieder rühren und versuchen die Klumpen gleich etwas in Stückchen zu zerstoßen. Man rührt soviel Wasser dazu bis man viele kleine Mehlstückchen drinnen hat. Dazwischen das Schmalz erhitzen, denn auch das muss dann gleich so heiß sein, dass es schäumt, in kleinen Mengen über die Stückchen geleert werden, damit die Mehlstückchen anprasseln. Ich nehme meist nicht mehr als 50g Schmalz und möglichst kleine Stückchen zum rösten. Zum Schluss gibt man noch die restlichen Bohnen,die man vorher abseiht, und würzt das Ganze noch mit Salz.

Als Beilage gibt es bei uns Gurkensalat und Kernöl dazu und gerne pressen wir uns auch Knoblauch über den Sterz.

Viel Spaß beim Nachkochen und gutes Gelingen!